Die dreifachen Showweltmeister der Standardtänze Annette Sudol und Simone Segatori sind dieses Jahr der Einladung des Tanzkreises Wißgoldingen zum zehnjährigen Herbstball gefolgt.
Viele werden sich fragen, was das Geheimnis des Tanzkreises Wißgoldingen ist, der dieses Jahr zum zehnten Mal einen fulminanten Herbstball in der Kaiserberghalle von Wißgoldingen ausgerichtet hat. Damit eine solche Veranstaltung gelingen kann, benötigt man gute Ideen und engagierte Vereinsmitglieder, die anpacken können und wollen. Unter dem Motto „Willkommen in der Karibik“ entführte der Tanzkreis Wißgoldingen seine Gäste in die tropischen Gewässer Mittelamerikas. Aufwendig, mit sehr viel Liebe zum Detail wurde die Kaiserberghalle passend zum Thema dekoriert. Neben echten Palmen im Eingangsbereich wurden die Gäste beim Betreten der Halle mit einem herrlichen Panoramablick auf Sonne Strand und Meer empfangen. Wie es sich gehört wurden die Ankömmlinge durch das Empfangskomitee begrüßt und an den Platz geleitet. Sehr gelungen wurde die Bar in Szene gesetzt, in der sich ein fleischloser Pirat seinen Platz reserviert hatte. Selbst die Räumlichkeiten für die notwendigen Dinge des Lebens wurden durch musikalische Untermalung und passender Ausschmückung inszeniert. Dem Tanzkreis Wißgoldingen war es also mal wieder gelungen eine hervorragende Kulisse und Atmosphäre für einen abwechslungsreichen Tanzabend mit vielen Highlights zu schaffen, der dem Thema „Verschollen im Bermudadreieck, Willkommen in der Karibik“ mehr als gerecht wurde. Das Technikteam bestehend aus Familie Jobst, Familie Gunst, Familie Kaller, Familie Grupp, Familie Schmid und Margret Ligon hatte ganze Arbeit geleistet. An der Stelle seien alle Helfer und Helferinnen erwähnt, die im Hintergrund gearbeitet und das Team unterstützt haben. Ohne diese Hilfe ließe sich ein Abend dieser Qualität nicht bewerkstelligen.
Mit der aufwendig installierten Lichttechnik der Fa. Mixtown aus Bettringen wurden die Darbietungen des Abends besonders gut in Szene gesetzt. Stefan Kaller konnte die Gäste mit den Programmpunkten des Abends wahrlich mehr als überraschen, denn die abwechslungsreichen Auftritte waren allesamt weltmeisterlich. Nach Eröffnung des Abends durch Vereinsvorstand Elisabeth Schmid begrüßte Volker Pitztal von der bekannten Tanz- und Showband More Fun die Anwesenden und gab die Tanzfläche für die erste Tanzrunde frei.
Als ersten Programmpunkt konnte Kaller die 25 köpfige Mädchengruppe des Turn- und Sportvereins Lorch ansagen. Diese Dance- und Gymnastikgruppe gehört zur Nummer eins des schwäbischen Turnerbundes und wurde vom Deutschen Turnerbund dieses Jahr für die Weltgymnaestrada in Dornbirn nominiert, bei der sie im Juli erfolgreich in Österreich teilnahm.
Gekonnt präsentierten Sie ihren Beitrag „Nikan ni Afrika – die Eleganz Afrikas“ und zeigten wie Tanz und rhythmische Sportgymnastik miteinander verschmelzen können. Die Auftritte der Formation beinhalten tänzerische, turnerische und akrobatische Inhalte. Dabei kommt es darauf an Musik, Harmonie und Choreografie in Einklang zu bringen, so die Trainerinnen Lena Kießling und Annika Hutter. Mit ihrer mitreißenden Show verzauberten die „Töchter der Sahara“ die Gäste. Gelungen brachten sie die Kraft der Natur, der Sonne und den Glauben an die Wunderkraft der Menschen zum Ausdruck. Wieder einmal konnte der Gruppe das Prädikat Ausgezeichnet verliehen werden.
Für eine außergewöhnliche kulinarische Versorgung der Gäste sorgte das Küchenteam um Renate Grupp, das für frisch zubereitete Speisen sorgte. Ein umfangreiches Dessertangebot versüßte den Tänzern den Abend. Für die reibungslose Versorgung und freundliche Bedienung sorgte wie gewohnt der Heimatverein Waldstetten. Diese Zusammenarbeit zwischen den Vereinen ist ein wichtiger Baustein für das Gelingen solcher Veranstaltungen.
Mit ihrem Programm „Feuer und Zigeunertanz“ präsentierte sich die Ballettschule Teresa Beisswenger aus Waldstetten. Der erfahrenen ausgebildeten Tanzpädagogin und Bühnentänzerin ist es wichtig, ihren Schülern und Schülerinnen soziale Kompetenzen, Disziplin und mentale Stärke für den Alltag zu vermitteln. Anmut, Schönheit, Sinnlichkeit, Harmonie, das sind die Werte, die den Tänzern beim klassischen Ballett vermittelt werden. Dass Teresa Beisswenger das gelingt bewiesen die jungen Menschen mit ihrem Auftritt. Selbstbewusst schwebten die Künstler über die Tanzfläche und setzten so die Musik in Bewegung um. Mit ihrer wunderbaren Tanzgeschichte sorgten sie für den zweiten Höhepunkt des Abends.

Im Scheinwerferlicht der Beleuchtungsanlage begann Stefan Kaller die diesjährige Tanzshow des Tanzkreises Wißgoldingen anzumoderieren. Mit seinem Auftritt entführte der Tanzkreis das Publikum in das rätselhafte Bermudadreieck der Karibik. Tolle Kostüme der insgesamt 72 Tänzer sorgten für einen Augenschmaus der Superlative. In der fünfzehnminütigen Show zeigten die Tänzer des Tanzkreises was sie im letzten Jahr bei den Vorbereitungen zum Herbstball einstudiert hatten.
Vierzehn Matrosen verlassen zur Filmmusik „The Dambusters“ ihre Familien und stechen in See. Und keiner kehrt zurück. Bis auf einen Mann, der überlebt und auf dem Floss an eine unbekannte Küste treibt. Eine technische Meisterleistung sorgt dafür, dass das Floss selbstständig über die Tanzfläche schaukelt.
Die Szene wechselt und die Linedancegruppe empfängt mit dem Song „Will You Be There“ und Gänsehautfeeling den geschwächten Matrosen. Unter Getöse übernehmen zwölf Piratenpaare die Tanzfläche und legen einen schnellen Walzer aufs Parkett. Inzwischen hat sich der überlebende Robinson Crusoe mit einer Südseedame befreundet und tanzt verliebt begleitet von den verschollen geglaubten Matrosen eine erotische Rumba. Erneut tauchen unverhofft die Piraten auf der Tanzfläche auf und die Formation zeigt zu „Pirates of the Caribbean“ anspruchsvolle Tangoschritte. Zu Viktor Lazlo‘s Ansiedad sorgen dann die Linedancer des Tanzkreises für Karibikfeeling vom Feinsten. Und am Ende bringt die ganze Formation mit dem Abschlusstanz „Mamacita“ den Saal zum Kochen. Dem Trainerehepaar Stefan und Susanne Kaller darf man hier mal ein dickes Kompliment machen. Man kann nur erahnen, welche Arbeit und Geduld in den Vorbereitungen und Trainingsstunden steckt.
Nachdem sich die Anspannung bei den Tänzern gelegt hatte, kündigte Kaller den bis dahin geheim gehaltenen Überraschungsgast an. Was sonst nur bei den hochkarätigsten Veranstaltungen zu sehen ist, konnten an diesem Abend die Gäste des Herbstballs genießen.
Keine geringeren als die dreifachen Weltmeister Annette Sudol und Simone Segatori zeigten Standardtänze auf höchstem Niveau. Als eines der höchstdotierten Profitanzpaare begeisterten die beiden Ausnahmetänzer gleich zweimal das Publikum. Die Erfolge der beiden beschränken sich bei weitem nicht auf nationale Ebene. Nach vierzehn Jahren harter Arbeit haben sie sich einen großen Namen unter den ganz Großen gemacht. Die Ergebnisse können sich mehr als sehen lassen. In ihrer Zeit als Amateure konnten sie neben mehrfachen deutschen Meister Titel wie Worldcup & Europa Cup Sieger, Dreifache Weltmeister im Showtanzen, World Open Sieger weltweit, Grand Slam Sieger weltweit, Standardweltmeister und Europameister sammeln. Mit dem Wechsel ins Profilager konnten sie schon zu Beginn beachtliche Ergebnisse erzielen. Nach kürzester Zeit gehören sie nun schon zu den Besten der Besten. Da hat man den Eindruck als sei ein deutscher Meister in der professional division gar nichts Besonderes. Ihre Klasse stellten sie bei der Semifinal und Finalteilnahme bei den internationals in England, den Midlands, dem London ball, der Weltmeisterschaft in Moskau, dem großen Ball von Mailand und sogar der großen Asien Tour unter Beweis. Mit frenetischem Beifall wurden ihre Auftritte honoriert. Da hatte Kaller wahrlich nicht zu viel versprochen.
Die gelungene Veranstaltung und ihre Atmosphäre lassen sich kaum in einem Bericht vermitteln.  Wer allerdings den Abend verpasst hat, hat am 11.01.2020 beim Togo ball in Waldstetten die Chance sich die Show des Tanzkreises nochmals anzusehen.